Frankfurt/Main, 6. Juli 2008 Rund 500.000 begeisterte Zuschauer verfolgten am Sonntag entlang der Wettkampfstrecken den „Frankfurter Sparkasse IRONMAN“ in Frankfurt, welcher als offizielle IRONMAN Europameisterschaft ausgetragen wird. Bereits beim frühmorgendlichen Schwimmstart versammelten sich rund 13.000 Frühaufsteher am Langener Waldsee, um den Startschuss um 6:45 Uhr live mitzuerleben.
Ca. 2.300 Teilnehmer aus 45 Nationen stiegen bei milden Temperaturen ins kühle Nass und stellten sich dem „längsten Tag des Jahres“. Nach 3,8 Kilometern Schwimmen im Langener Waldsee ging es für die Profi- und Altersklassenathleten auf die Radstrecke.
Für alle Teilnehmer waren vor allem die Steigungen, „The Hell“ in Maintal-Hochstadt und der „Heartbreak Hill“ in Bad Vilbel, auf der insgesamt 180 Kilometer langen Radstrecke eine echte Herausforderung. Der abschließende Marathonlauf, vor der beeindruckenden Skyline am Frankfurter Mainufer, setzte die letzten Kräfte bei den Sportlern frei.
Jeder Teilnehmer wurde von Familienmitgliedern, Freunden und zahlreichen Fans bejubelt und angefeuert, so dass die bereits berühmte Gänsehautstimmung entlang der Strecke bis spät in den Abend anhielt. Kurz vor 23 Uhr erreichte der letzte Finisher das Ziel am Frankfurter Römerberg und wurde dort ebenso begeistert empfangen wie die ersten Profis. Die Frankfurter Innenstadt war an diesem Tag eine „Sportarena“ mit vielen tausend Zuschauern, welche einen packenden Wettkampf erlebten.
Chris McCormack aus Australien (rechts im Bild) und der Spanier Eneko Llanos,
als Erst- und Zweitplatzierter, im Ziel auf dem Frankfurter Römerberg.
Nach einem spannenden Rennen erreichte der Australier Chris McCormack in neuer Streckenrekordzeit von 7:59,55 Std. als Erster das Ziel am historischen Frankfurter Römerberg. Mit dieser tollen Zeit setzte er sich gegen den Spanier Eneko Llamos durch, der nach ebenfalls tollen 8:00,49 Std. als Zweiter durch das Ziel lief. Für Chris McCormack war es der erste Europameistertitel in Frankfurt. Dritter wurde der Vorjahressieger Timo Bracht in sehr guten 8:04,16 Std. Einer der Mitfavoriten, Faris Al-Sultan, musste das Rennen, nachdem er sich lange im Spitzenfeld aufhielt, bei Kilometer 25 im Marathonlauf vorzeitig beenden.
Faris Al–Sultan: „Das war alles schwer heute, die Malaysiageschichte mit dem Virus hängt mir noch nach. Aber gegen Chris McCormack musst Du in 100 Prozent Verfassung antreten, heute war er stark. Ich war nicht fit und bis zum ersten Mal ausgestiegen - ohne technischen Defekt. Der Hintern hat wehgetan und ich hatte zum Schluss nicht die richtige Einstellung mich durch das Rennen zu quälen. Bis Kona muss ich mental und körperlich neue Kräfte sammeln. Es war ein interessantes Rennen und mit Chris McCormack hat der stärkste Athlet gewonnen, wenngleich wir zwischenzeitlich auf dem Rad sehr langsam unterwegs waren. Ich bin echt überrascht, welche Dynamik der Ironman noch gegen Ende entwickelt hat.“
Bereits vor dem Start musste Normann Stadler krankheitsbedingt die Segel streichen.
Die neue IRONMAN-Europameisterin (und “Meisterin der Herzen“),
Chrissie Wellington aus England, auf den letzten Metern zum Ziel.
Nach einem einsamen Rennen von der Spitze gelang der Engländerin Chrissie Wellington bei ihrem ersten Start in Frankfurt auch gleich der erste Sieg in Frankfurt mit neuer Streckenrekordzeit. Bis kurz vor dem Ziel lag ein neuer Weltrekord in der Luft. Durch ihre Freudentänze auf den letzten Metern vergab sie jedoch eine neue Weltbestzeit. Schließlich erreichte Chrissie mit herausragenden 8:51,24 Std. die zweitschnellste Zeit, die je von einer Frau auf dieser Strecke gelaufen wurde. Nach ihrem Motto „save the moment“ (bewahre den Augenblick) war sie jedoch nicht traurig über die verpasste Möglichkeit.
Zweite wurde die Vorjahressiegerin Nicole Leder in 9:17,26 Std. Der dritte Rang bei den Frauen ging an Wenke Kujala in 9:24,54 Std. Lokalmatadorin Meike Krebs wurde in guten 9:30,47 vierte und sicherte sich auch ein Ticket für Hawai.