Der Luftballonmann
Heute war es soweit, ich lief beim 27. Baden-Marathon in Karlsruhe mit. Hier ging ich - nach 2003 und 2005 - zum dritten Mal über die Halbdistanz an den Start. Dieser Lauf sollte mein letzter Testlauf im Rahmen meiner Marathonvorbereitung zum Köln-Marathon (am 04.10.2009) sein.
In den letzten Tagen hatte ich ein paar Zweifel an meiner Form bekommen. Diese wollte ich hier und heute zerschlagen. Auf meinem Trainingsplan stand für den Halbmarathon eine Zielzeit von 1:40 h. Dass ich diese Zeit laufen kann, hatte ich schon oft bewiesen, aber mal schauen was ich momentan drauf habe?!
Ich stellte mich im Startblock weit vorne auf. Direkt dort, wo der Zugläufer für eine 3:14 er Marathonzeit stand. Genau in diesem Bereich wollte ich laufen!
Punkt neun Uhr wurde das Rennen gestartet. Sofort setzte ich mich mit den anderen Läufern in Bewegung und versuchte schon vom Start weg am Zugläufer zu bleiben. Schwere Aufgabe!!! Spätestens an der ersten Verpflegungsstelle musste ich feststellen, dass weitere 100 Läufer auf das Zugpferd Thomas gesetzt hatten. Die Idee, direkt an Thomas Seite zu laufen, begrub ich bei Kilometer sechs. Es war einfach zu anstrengend, eine gute Position neben ihm zu halten. Also ließ ich mich ein wenig zurückfallen, um seinen schönen gelben Luftballon mit der Aufschrift 3:14, aus sicherem aber konstantem Abstand zu beobachten.
Hier fühlte ich mich besser und konnte mich auf mein Rennen konzentrieren. Mit einer 10 km-Durchgangszeit von 46 Minuten lag ich voll in meinem Zeitplan. Die Laufstrecke hatte ich leichter in Erinnerung, es gab doch einige Brücken und Unterführungen zu bewältigen. Ich fragte mich, wie ich hier 2003 meine persönliche Bestzeit (HM 1:31:48 h) hatte laufen können. Nun ja, jetzt war keine Bestzeit gefragt, sondern ich wollte ein gutes Rennen machen. Bei Kilometer 17 stand Marion an der Strecke. Sie rief meinen Namen, ich erkannte sie und sie fragte mich, ob alles in Ordnung sei. Ich sagte instinktiv "es geht so". Es geht so?! So ein Schwachsinn, "GUT" ging es und ich legte noch mal etwas Tempo nach. Mittlerweile hatte sich der Abstand zu Thomas etwas vergrößert und ich versuchte auf den letzten paar Kilometern die Lücke zu schließen. Das klappte ganz gut und ich stellte fest, dass ich immer wieder an ehemaligen Wegbegleiten von Thomas vorbei lief. Das gab mir weiteren Antrieb und bei Kilometer zwanzig hatte ich die Lücke geschlossen.
Hier trennten sich unsere Wege! Thomas und seine letzten Helden liefen an der Marathonschneise links ab. Ich durfte die letzten paar hundert Meter bis ins Ziel ohne den Luftballonmann laufen. Auf den letzten 300 m, die im Station gelaufen wurden, erhöhte ich noch einmal mein Tempo. Ich wollte unbedingt unter 1:37 h bleiben. Das hat geklappt ... Danke Thomas ... für die 1:36:35 h und die Sicherheit, dass ich gut drauf bin :-)
Nach dem Lauf haben Marion und ich noch ein wenig das schöne Karlsruher Wetter genossen. Wir waren noch für ein paar Stunden im Stadtgarten und im Zoo.
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