Montag, 29. Oktober 2007

Hammermann-Marathon

Yiiippiiiieee, endlich ist es soweit. Heute startete ich beim Frankfurt Marathon. Nach 7 Wochen Vorbereitung - bei denen ich 10 Tage mit einer Bronchitis zu kämpfen hatte - fühlte ich mich für die 42,195 Kilometer gut gerüstet.


Heute früh bin ich mit Majon, Bernhard und Gerald (Freunde vom Lauftreff) nach Frankfurt gefahren. Wir waren früh dort und in den großen Hallen des Messegeländes fanden sich immer mehr Bekannte zusammen. Bis zum Start nutzten wir die Gelegenheit, uns mit unseren Freunden zu unterhalten.
Ich verabschiedete mich von meinen Lauftreffkollegen Wolfgang und Nadja sowie von meinem Schatz Majon. Die drei hatten die Aufgabe uns anzufeuern. Unsere Topläufer vom LT Hemsbach Roland und Christoph machten sich auf den Weg in den Drei-Stunden-Startblock. Ich begab mich mit Bernhard und Gerald in unseren Startblock. Unsere persönliche Vorgabe waren 3:30 Std. und ich hatte die Ehre, Gerald bei seinem 100.sten Marathon zu begleiten.

Als um 10:00 Uhr der Startschuss fiel, machten wir uns mit den übrigen 15.000 Läufern auf den Weg. Eine erste kleine Runde führte uns nach 7 Kilometer wieder am Start vorbei. Gerald und ich hatten das Rennen ruhig begonnen. Wir wurden von ein paar Freunden angefeuert, überquerten bei Kilometer 11 den Main und machten uns auf unseren langen Weg nach Frankfurt Höchst. Trotz der ruhigeren Atmosphäre in den Außenbezirken genoss ich den Lauf sehr und hatte viel Spaß am Laufen; vielleicht zu viel Spaß. Denn hier in Höchst - bei ca. Kilometer 27 - merkte ich erstmals, dass ich den fünfer Schnitt von Gerald nicht mehr halten konnte. Wie bereits abgesprochen, ließ ich ihn seinen Weg ziehen.
Ich traf Majon nochmal und freute mich, dass mein treuster Fan den Weg bis hierher gefunden hatte. Tja, und nun ging mein Weg weiter. Es sollte noch ein recht langer werden. Ab Kilometer 30 ging nicht mehr viel und die Strecke zurück in die Frankfurter Innenstadt zog sich hin wie Kaugummi. Doch auf den letzten 7 Kilometern - als die Stimmung an der Strecke wieder besser wurde - bekam ich einen zweiten Wind. Endlich traf ich auch wieder meine Fans und freute mich auf den Zieleinlauf in der Frankfurter Festhalle. Dieser Zieleinlauf auf rotem Teppich ist leider nur von kurzer Dauer, da man verständlicherweise den Zielbereich für die anderen Läufer räumen muss. Heute blieb die Uhr bei 3:37:00 Std. für mich stehen.

Kurz nach meinem Zieleinlauf traf ich im Verpflegungsbereich Gerald wieder. Er hatte die vorgenommenen 3:30 Std. auch nicht geschafft, aber seinen 100.sten Marathon konnte ihm keiner mehr nehmen. Glückwunsch!!!!
Kurz drauf traf ich noch Bernie, einen Laufkollegen von den Streakrunners. Wir hielten einen kurzen Plausch, trennten uns aber schnell, um aus den nassen Klamotten zu kommen. Bei ca. 10° C Außentemperatur war es zum Laufen zwar ideal, aber ansonsten schon recht frisch. Aus diesem Grund verzichtete ich auch auf eine kalte Dusche im zugigen Parkbereich des Messe, sondern zog das Waschen mit einem selbst mitgebrachten Waschlappen vor. Zu Hause angekommen genoss ich ein warmes Bad.
Ein besonderer Dank gilt nochmals meinen Fans Majon, Anke, Steffi, Nadja, Diana, Wolfgang, Markus und Matthias und allen anderen 250.000. Ein weiterer Dank gilt meinem Freund und Gönner "Herbert Stöcker".

Kigen gewinnt in Frankfurt

Wilfred Kigen läuft Kursrekord in Frankfurt, Melanie Kraus siegt sensationell

Wilfred Kigen krönte das hochklassigste Männerrennen in der Geschichte des ältesten deutschen City-Marathons: Der 32-jährige Kenianer stürmte nach 2:07:58 Stunden ins Ziel des 26. Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathons. Es war das erste Mal, dass in Frankfurt eine Zeit von unter 2:07:58 Stunden gelaufen wurde. Und es war die achtbeste Siegzeit in diesem Jahr bisher weltweit. Wilfred Kigen verbesserte damit seinen eigenen Frankfurter Kursrekord aus dem Jahr 2005 um 33 Sekunden. Für einen sensationellen Sieg sorgte Melanie Kraus (Bayer Leverkusen), die das Rennen in 2:28:56 gewann. Die Rekordzahl von alles zusammen 18.245 Athleten hatte für den Frankfurt Marathon gemeldet, darunter waren 11.483 Marathonläufer.

Geführt von Tempomachern hatte eine rund 20-köpfige Spitzengruppe nach 64:03 Minuten die Halbmarathonmarke erreicht. Bei Kilometer 30 sorgte dann Hosea Rotich mit einer enormen Tempoverschärfung dafür, dass die Führungsgruppe auseinander fiel. Der Kenianer lief den nächsten Kilometer in 2:51. „Ich wusste, dass das zu schnell war für ihn und ich noch einmal zurückkommen könnte“, sagte Wilfred Kigen, der gemeinsam mit Peter Kiprotich nach 35 km wieder aufschloss zu Rotich. Kiprotich fiel dann bald darauf wieder zurück.

Nach einem dramatischen Zweikampf löste sich Wilfred Kigen erst auf dem letzten Kilometer von seinem Landsmann Hosea Rotich, der schließlich in 2:08:11 Stunden Zweiter wurde. Mit den Kenianern Sammy Kurgat (2:08:38) und Peter Kiprotich (2:08:49) blieben zwei weitere Läufer unter 2:09 Stunden. Sechs Athleten blieben insgesamt unter 2:10 Stunden – lediglich die Rennen von Amsterdam und London hatten in diesem Jahr mehr Läufer, die Ergebnisse unter 2:10 Stunden rannten. Das zeigt die internationale Klasse des Frankfurt Marathons in diesem Jahr.

14 Mal waren vor diesem Rennen in Frankfurt Zeiten von unter 2:11 Stunden gelaufen worden, heute kamen nun gleich acht weitere Zeiten zu dieser Liste hinzu – auch das zeigt die Qualität des Männerrennens. „Das war der härteste meiner drei Frankfurt-Siege. Ich hatte keine Ahnung, wer der Läufer neben mir war. Ich bin noch nie zuvor gegen Hosea Rotich gelaufen“, sagte Wilfred Kigen, dem es als erster Mann in Frankfurt gelang, einen Hattrick zu erzielen. Für den Sieg und den Kursrekord erhielt er insgesamt eine Prämie von 45.000 Euro. Während die Kenianer die ersten neun Plätze belegten, rannte Dieter Baumann in seinem Charity-Lauf nach genau 2:30:00 Stunden ins Ziel und belegte damit Rang 37. Bester Deutscher war als 26. Daniel Pickl (LG Rupertwinkel) in 2:23:12.

Mit einer glänzenden Renneinteilung lief Melanie Kraus zum größten Sieg ihrer Karriere und sorgte damit für die größte Überraschung des Tages. Nach 15 km hatte sie noch auf Rang acht gelegen, zwei Kilometer vor dem Ziel überholte sie die führende Favoritin Svetlana Zakharova. Die Russin wurde bei ihrem Marathon-Comeback nach einer Babypause schließlich in 2:29:12 Stunden Zweite, Rang drei belegte überraschend die zeitgleiche Norwegerin Kirsten Melkevik Otterbu.

„Ich wollte die Olympianorm schaffen“, erklärte die 33-jährige Siegerin und fügte hinzu: „Als mir mein Trainer bei Kilometer 30 zurief, ich könne Svetlana noch einholen, wusste ich, dass ich das schaffen würde. Nächstes Jahr will ich in Peking bei Olympia starten und dann als Titelverteidigerin in Frankfurt an den Start gehen.“ Geplagt von Muskelproblemen lief Luminita Zaituc (LG Braunschweig) trotzdem noch auf Rang fünf in 2:29:41. Damit blieb sie ebenfalls noch unter der Olympianorm von 2:31:00 Stunden. Sechste wurde Europameisterin Ulrike Maisch (LAV Rostock) in 2:32:41. Für sie war das ein gutes Comeback nach einer langwierigen Fußverletzung. „Ich bin fast so glücklich wie vor einem Jahr nach meinem EM-Sieg. Ich denke, darauf kann ich jetzt aufbauen. Und im nächsten Frühjahr möchte ich in Hamburg 2:28 Stunden laufen“, sagte Ulrike Maisch.