Montag, 5. Juli 2010

Mein siebter – und vorerst letzter – IronMan Frankfurt

Nachdem ich im Juli 2002 in Hof (Bayern) meinen ersten Sprint-Wettkampf bestritten hatte und in den folgenden 2 Jahren an vier olympischen Distanzen teilgenommen hatte, fühlte ich mich im Juli 2004 für meine erste Langdistanz bereit. Was lag näher, als direkt vor der Haustüre beim IronMan Frankfurt zu starten. Aus diesem einen Versuch sind mittlerweile sieben Starts in Folge geworden (je ein IM in sieben aufeinanderfolgenden Jahren). Jeder Start hatte seine eigene Geschichte über Leid und Freud und ich hätte jedem Wettkamp seine eigene Überschrift geben können.

So auch für den Wettkampf von gestern. Meine Überschrift für den gestrigen Tag würde "Es sollte nicht sein!" lauten!
Es sollte nicht sein, weil ich wieder einmal mein mir selbst gestecktes Ziel nicht erreichen konnte. Den minimalen Anspruch, den ich an mich hatte, war eine neue Bestzeit (also unter 10:54:55 Std.), aber geliebäugelt hatte ich mit einer Endzeit um die zehneinhalb Stunden. Aus meiner Sicht waren mein Trainingsplan und meine Marschroute für die geplante Zeit gut. Aber an diesem Wochenende hatte ich mit Faktoren zu kämpfen, die mir Plan A und B zerstörten.
Durch das warme Wetter der letzten Tage hatte sich der Langener Waldsee so stark erwärmt, dass das Tragen von einem Neoprenanzug verboten wurde. Diese Endscheidung kostete mich die ersten 8-10 Minuten. Die Radstrecke wurde - durch eine Umleitung in Bad Vilbel (Baustelle) - von 180 auf 185 km verlängert. Diese 5 Kilometer zusätzlich zu radeln, schlug mit einem Zeitzuschlag von 9-10 Min. zu Buche. Und zu allem Überfluss hat mir eine eifrige Kampfrichterin am Anstieg zum Hühnerberg eine Zeitstrafe von 6 Minuten verpasst. Diese Erfahrung hatte ich in meiner Triathlonlaufbahn noch nie gemacht. Die Strafe musst du sehr zeitnah in der "Penalty Box" direkt an der Strecke absitzen. Das ist ganz schwer für den Kopf. Du kannst dabei zuschauen, wie ein Konkurrent nach dem anderen an dir vorbei fährt. Und diese ungewünschte Zwangspause nach der ersten Hälfte vom Wettkampf zu vergessen und wieder ins Rennen zu finden ist auch nicht leicht. Alles in allem hatte ich zirka 25 Minuten auf der Strecke verloren.
Jetzt habe ich genug lamentiert! Dieser lange Tag hatte auch wieder seine schönen Seiten und Momente. Das Wetter war besser als erwartet. Nachdem es in den letzten Tagen noch um die 35° C heiß war, war es bei leicht bedecktem Himmel knapp unter 30° C wesentlich angenehmer. Auch die Stimmung durch die zahlreichen Zuschauer und die gute Organisation beim Wettkampf war wie gewohnt "super". Für mich persönlich sind immer die Freunde und Bekannten an der Strecke ganz wichtig. Ich habe immer wieder Abwechslung und freue mich, wenn ich die netten Gesichter sehe, die mich mit ein paar aufmunternden Worten weiter voran treiben. Allen voran mein Schatz Marion. Sie hat mich den langen Tag von 4 Uhr morgens bis 10 Uhr abends bei meinem langen "Arbeitstag" unterstützt. Vielen Danke an alle!

Mein Wettkampf an sich lässt sich schnell umschreiben:
Schwimmen 3,8 km / 1:18:29,5
1. Wechsel         0:03:49,3
Rad       185 km / 5:28:02,3 (inkl. Zeitstrafe 6 min.)
2. Wechsel         0:03:10,3
Laufen   42,2 km / 4:14:56,0
Gesamt            11:08:27,4 (Platz 99 in M45)